Tischtennis bei Parkinson - INFORMATIONEN FÜR VEREINE
TISCHTENNIS BEI PARKINSON
PingPongParkinson ÖSTERREICH (PPP) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spielen von Tischtennis als Teil der physikalischen Therapie bei der Parkinson-Erkrankung fördern möchte.
PPP möchte die rund 24.000 von Parkinson betroffenen Menschen (Personen mit Parkinson=PmP) in ÖSTERREICH von den Sofas und der häufigen Isolation, weg, hinein in die Sporthallen und unter die Menschen bringen.
Übersicht
- Morbus Parkinson.
- Tischtennis bei Parkinson.
- 1. Stufe: Parkinson-Tischtennis-Trainingsstandort finden/werden.
- 2. Stufe: angeleitetes Training.
- 3. Stufe: erweitertes Training.
- Unser Verein mit Kontaktdaten.
- Parkinson-Selbsthilfegruppen
PmP = Patienten mit Parkinson
1. Morbus Parkinson
Die Parkinson-Krankheit ist der langsam fortschreitende Verlust von Nervenzellen. Sie ist unheilbarer und mit mehr als 6 Mio. Betroffenen die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung der Welt. Der Verlust der Dopamin produzierenden Nervenzellen führt unter anderem zu Bewegungsstörungen, wie Zittern oder Muskelsteifheit.
Es gibt heute noch keine Möglichkeit einer ursächlichen Behandlung des Parkinson-Syndroms, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder gar mindern könnte. Derzeit ist lediglich die Behandlung der Symptome möglich, die zumindest die Lebensqualität der Patienten etwas länger aufrechterhalten kann.
Jedoch führt das Fortschreiten der Erkrankung dazu, dass die Dosis und Zusammensetzung der Medikation ständig angepasst werden muss. Zudem ist die Behandlung davon gekennzeichnet, dass mit einem Fortschreiten der Krankheit immer häufiger mehrere Medikamente kombiniert werden, welche in immer kürzeren Abständen eingenommen werden müssen, um eine ausreichende Wirksamkeit zu erzielen.
Auch wenn die medikamentöse Behandlung bei Parkinson weiterhin im Mittelpunkt steht, gibt es überzeugende Belege für die Notwendigkeit eines regelmäßigen Trainingsprogramms zur Behandlung von Parkinson.
2. Tischtennis bei Parkinson
Alle Betroffenen, die es ausprobiert haben, sind sich sicher: Die fortschreitende Verschlechterung der Symptome der Parkinson-Krankheit kann durch das Spielen von Tischtennis als physikalische Therapie verlangsamt werden.
Das Konzept von PPP beruht darauf, dass es Tischtennis für jedermann mit Parkinson, völlig unabhängig von den persönlichen Eignungen, also vom Anfänger bis zum Weltmeister, anbieten möchte.
PPP verfolgt das Ziel, die PmP langfristig an den Tischtennissport zu binden, sowie die Bildung einer eigenen Gesundheitskompetenz zu fördern, die sich im Idealfall im lebenslangen Sporttreiben äußert. Mit seinem geringen Verletzungsrisiko ist Tischtennis eine körperliche Betätigung für jedermann. Dieses gilt im besonderen Maße für Menschen, die nie oder lange nicht mehr Sport getrieben haben. Gerade diese PmP, denen regelmäßig auch die Durchführung eines eigenen Trainingsprogrammes schwerfallen dürfte, sollen vom Nicht-Sportler zum „Therapie-Sportler“ geleitet werden.
PmP sollen nicht vorwiegend passiv therapiert werden. Das pro-aktive Tischtennis-Spielen hat einen durchweg positiven Einfluss auf die wichtigsten Behandlungsziele der physikalischen Therapie bei Parkinson.
Förderung und Verbesserung der Beweglichkeit, der Koordination. Tischtennisspielen fördert das, was die Parkinson-Erkrankung den Betroffenen nimmt, die Beweglichkeit. Zudem werden verschiedene koordinative Fähigkeiten wie die Auge-Hand-Koordination trainiert, da der Ball geschlagen wird, ohne auf den Schläger zu schauen.
Das international anerkannte schwedische Karolinska Institutet kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Tischtennistraining sicher und machbar ist und das Potenzial hat, die Gleichgewichtskontrolle und die körperliche Funktion bei PmP zu verbessern.
"Tischtennis erscheint mir der ideale Sport bei der Parkinsonerkrankung zu sein. Hätte ich diese Erkenntnis früher gehabt, hätte ich Tischtennis meinen Parkinsonpatienten empfohlen!“
Dr. med. Rudolf Brodhun, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, ehemals leitender Arzt der Klinik für Neurologie in Seesen
Tischtennis verbindet einerseits die sportlichen und gesundheitlichen Aspekte mit dem Spaß am Spiel. Andererseits kann man es nicht alleine spielen. Also kommt man unter Leute, von jedem Alter oder Geschlecht. Man kann sich also unterhalten, muss es aber nicht.
Auch aus psychologischer Sicht gesehen ist Tischtennis damit die perfekte Therapieform für Parkinsonpatienten. Japanische Ärzte und Wissenschaftler haben in einer Studie festgestellt, dass ein Grund für die signifikante Verbesserung der Symptome durch Tischtennistraining sei, dass „die Patienten sich an der Tischtennis-Therapie erfreut hätten, was bei anderen, eher funktionalen, Therapien nicht der Fall sei. Sie seien motiviert gewesen, aktiv teilzunehmen.“
Hinzu kommt, dass durch den automatisch einsetzenden gegenseitigen Austausch der Teilnehmer, PPP das Potential einer echten Selbsthilfegruppe hat. Mit dem weiteren psychologischen Vorteil, nicht „zur Selbsthilfe“ zu gehen, sondern zum Tischtennis.
WICHTIG IST VOR ALLEM, DEN PERSONEN MIT PARKINSON ÜBERHAUPT EINE MÖGLICHKEIT ZU GEBEN, HEIMATNAH TISCHTENNIS ZU SPIELEN!
3. - 1. Stufe: Parkinson-Tischtennis-Trainingsstandort finden/werden
In der Regel findet PPP für eine interessierte PmP wohnortnah einen Verein. Es gibt aber auch den umgekehrten Weg: Ein Verein ist an einer Zusammenarbeit interessiert und bietet Tischtennis gegen Parkinson an, ohne dass zu Beginn eine PmP dabei ist.
Zusammen wird dann, über Zeitungsberichte, soziale Medien, Flyer, o. ä., versucht, weitere Interessenten für die Gruppe zu finden.
Wichtig ist: Die teilnehmenden PmP werden aktives Mitglied des Vereins, in dem sie Tischtennis spielen! Die darüber hinaus gehende Mitgliedschaft im PingPongParkinson ÖSTERREICH ist für die Teilnehmer optional. Die Vereine stellen im Gegenzug üblicherweise das Material wie Tische, Netze und gegebenenfalls Bälle zur Verfügung.
Bewährt hat sich, jedenfalls zu Beginn, der Anschluss der PPP-Gruppe an eine Hobby- oder Seniorengruppe. So kann in der größeren Gruppe die Eingewöhnung und das Kennenlernen einfacher von statten gehen.
4. - 2. Stufe: angeleitetes Training
Sicherlich kann man sich Tischtennis bis zu einem gewissen Grad selbst beibringen. Mehr Spaß macht es aber, wenn man die Tischtennis-Technik etwas besser beherrscht. Deshalb soll an möglichst vielen Trainingsstandorten nach fachkundiger Anleitung trainiert werden. So kann schneller ein gesundheitlicher Nutzen erzielt werden - wer die Technik beherrscht, profitiert am meisten. Dafür genügt sicherlich zu Beginn ein erfahrener Tischtennisspieler, der die ersten grundlegenden Kenntnisse, Schlägerhaltung, etc. vermittelt.
Da in den PPP-Gruppen im Trainingsteil darauf geachtet werden soll, dass die Teilnehmer, unabhängig von ihrem Leistungsvermögen, jeder-mit-jedem trainieren, also während der Übungen regelmäßig wechseln, hilft auch für diese Einteilung ein Übungsleiter oder Trainer.
5. - 3. Stufe: erweitertes Training
Dem eigentlichen Tischtennistraining und -spiel wird ein Aufwärm- und Gymnastikprogramm als Ausdauer- und Krafttraining vorgelagert. Dieses dient einerseits dazu, die bei Tischtennis vorkommenden ungleichmäßigen Belastungen auszugleichen und die ohnehin geringe Verletzungsgefahr weiter zu reduzieren.
Andererseits soll dieser Trainingsteil durch ein auf die Erkrankung abgestimmtes Programm einen eigenen therapeutischen Nutzen haben.
6. Unser Verein mit Kontaktdaten
PingPongParkinson ÖSTERREICH
Perwarth 71
3263 Randegg
geschäftsführender Vorstand:
Hermine Hofner, Randegg, 1. Vorsitzende/Obfrau
David Huber, Aistersheim, 2. Vorsitzender/Obfrau-Stv. und sportlicher Leiter
Mag. Irmgard Plank, Amstetten , 3. Vorsitzende/Schriftführerin/Kassier-Stv.
Clemens Naderer, Katsdorf, Kassier
Kontakt: Hermine Hofner, Perwarth 71, 3263 Randegg
7. Parkinson Selbsthilfegruppen
Weiters gibt es in Österreich viele aktive Selbsthilfegruppen,
sicher auch eine in Ihrer Nähe - informieren Sie sich unverbindlich auf:
Parkinson Selbsthilfe Österreich | (parkinson-selbsthilfe.at)
Der NÖ Parkinson Selbsthilfe Landesverband bietet auf seiner Homepage Informationen und Kontaktdaten für die verschiedenen regionalen Gruppen:
Parkinson Selbsthilfe – Arbeitsgruppen und Selbsthilfe (parkinson-noe.at)
Durch unseren Hauptstützpunkt in Wels haben wir besonders gute Kontakte zum OÖ SH Verband:
Homepage Parkinson Selbsthilfe Verband Oberösterreich
Parkinson Selbsthilfegruppe Oberösterreich | Facebook